Eugen Seelos (1878-1964)
Der Kunst-, Portrait- und Landschaftsmaler Eugen Seelos wurde am 11. Mai 1878 in Lauterbach im Murgtal geboren. Von dort kam er 1882 nach Neusatz, wohin sein Vater als Hauptlehrer der Volksschule versetzt worden war.
Von 1904 bis 1907 studierte Eugen Seelos an der Kunstgewerbeschule in Karlsruhe und arbeitete danach als Dekorationsmaler in Dresden, wo er Kirchen ausmalte und Motive für Tapeten entwarf. Ab 1914 führte er seine Studien an der Kunstakademie Karlsruhe bei den Professoren Hans Thoma und Wilhelm Trübner weiter, unterbrochen vom Militärdienst in Rumänien. Eine Studienreise führte ihn bis Norwegen. Weitere Reisen mit der thailändischen Königsfamilie, in die eine Cousine 1912 eingeheiratet hatte, inspirierten ihn. So fand das künstlerische Schaffen von Eugen Seelos seinen Weg auch zu Freunden in Übersee.
„Heimat“ und „Portrait“ waren zwei zentrale Themen, die den Lebenslauf und die Werke von Eugen Seelos kennzeichneten. Er beherrschte alle Maltechniken von Radierung über Kohle- und Tuschezeichnung bis zum Aquarell und Ölgemälde. In realistischer Darstellungsweise malte er bevorzugt unter freiem Himmel. Seine Erkennungszeichen waren Knickerbocker-Hosen und Filzhut.
1940 zerstörte ein Brand Wohnung und Atelier in Neusatz, so dass Eugen Seelos zu Verwandten nach Bühlertal zog. Hier ist der Eugen-Seelos-Weg nach ihm benannt. Die letzten Lebensjahre verbrachte der Künstler bei seiner Nichte in Achern, wo er am 27. Oktober 1964 starb. Seine letzte Ruhestätte fand er im Familiengrab der Hoteliersfamilie Götz in Achern. Diese Verwandtschaft ermöglichte es, dass heute im Hotel Sonne-Eintracht auch nach dem Besitzerwechsel zahlreiche Bilder von Eugen Seelos in einer Dauerausstellung zu bewundern sind. Viele weitere Zeichnungen, Radierungen, Porträts und Landschaftsbilder sind in Neusatzer und Bühlertäler Privatbesitz.